Glanzvolle und große Zeiten

Es waren damals in Deutschland glanzvolle und große Zeiten. Unter Kaiser Friedrich II. stand das deutsche Reich noch einmal in Blüte. Religiöser Eifer gewann viele für die Kreuzzüge. Franz von Assisi, Sohn eines reichen italienischen Kaufmanns und Erbe, hatte um seiner Seele willen seinen Reichtum von sich gegeben und die Nachfolge Christi in Armut und Nächstenliebe gewählt. Seine große Schülerin war die Landgräfin von Thüringen, die heilige Elisabeth, die als Witwe in Marburgischem Dienst verzehrte und 1229 starb. Sie fand unzählige Nachfolger. Jeder wollte ein gutes Werk für seine Seele tun. So stifteten viele Besitzer Teile ihrer Einkünfte den Klöstern für ihre frommen Dienste und ließen dafür, für sich beten. Die Klöster kamen dadurch bald zu großem Besitz.

Seit diesen Zeiten gehören unsere Dörfer dem Kloster Haina an, das die Grafen von Ziegenhain als ihr Familienkloster zunächst 1188 in Aulesburg bei Altenhaina gegründet haben und das nach 1214 nach Haina übersiedelte, wo man alsbald an den Bau der überaus schönen Kirche ging. Die Mönche dort gehörten dem Orden der Zisterzienser an, die in strenger Kasteiung lebten und kein Fleisch aßen. Daher wohl die vielen Fischteiche in ihren Dörfern, deren Spuren wir oft noch heute erkennen. Die Siedlungen Klein- und Großrode, bereits 1215 genannt, waren schon wieder aufgegeben worden. Ihre Bewohner mögen teils in die Städte, teils nach Lischeid mit seiner Kirche gezogen sein.