Freiwillige Feuerwehr

Nach den beiden Weltkriegen bestand in Lischeid, wie wohl in allen Ortsteilen eine Pflichtfeuerwehr. Ob diese schon in vorhergehenden Jahren bestand oder ob es vorher schon freiwillige Feuerwehren gab, konnte leider nicht recherchiert werden. Letzter Wehrführer der Pflichtfeuerwehr in Lischeid war Konrad Amrhein (+1974). Dieser versuchte mit seinen Feuerwehrkameraden sowie einer Handdruckspritze, die als Jahreszahl eine Aufschrift von 1860 trägt, die Schäden bei Bränden so gering wie möglich zu halten.

Die beiden letzten Einsätze dieser Handdruck- spritze waren im Jahre 1951, beim Brand der Feld- scheune (an der Mengsberger Str.) der Familie Wilhelm, wobei die Bürger von Lischeid einmal mehr den dörflichen Zusammenhalt demonstrierten. Durch eine Eimerschlange wurde Wasser aus dem Teich (heute zugeschüttet) bis zur Handdruck- spritze am Brandherd transportiert, um diese zu befüllen und dadurch den Brand zu löschen. 1952 folgte dann ihr letzter Einsatz, beim Brand des Wohnhauses Krähling, der heutigen Scheune der Familie Lang im Lindenring 17.

Am 05.04.1955 wurde im Gasthaus Schmidt (heute Büro und Lager Landhandel Schmidt) die Freiwillige Feuerwehr Lischeid gegründet. Die 50 Anwesenden wählten Hans Sprenger zum Wehrführer, dem bis heute Willi Sprenger, Willi Schütz, Heinrich Viehmeier und Dieter Kohlhase folgten. 1956 wurde die Handdruckspritze durch die Anschaffung der Motorspritze außer Dienst gestellt. 1956 nahm man gleich auch am ersten Feuerwehrfest in Sachsenhausen teil.

Mit dem Bau einer neuen Wasserleitung im Jahre 1956 wurde der Brandschutz in Lischeid verbessert. Der Einsatz von Unterflurhydranten ermöglichte eine effizientere Wasserversorgung bei Bränden.

Im Jahre 1964 erhielt die Freiwillige Feuerwehr von Lischeid ein neues Feuerwehrgerätehaus in unmittelbarer Nähe zum Feuerlöschteich. Dieses Gebäude wurde mit Holztoren versehen. Durch Änderungen im Brandschutz wurden die Tore 1969 durch Stahltore ersetzt.

Am 04.07. und 05.07.1970 wurde dann das erste Bezirksfeuerwehrfest unter Leitung der Freiwilligen Feuerwehr Lischeid im eigenen Ortsteil durchgeführt. Im gleichen Jahr wurde die Jugendfeuerwehr Lischeid gegründet. Erste Wettkampferfolge verzeichnete die Jugendfeuerwehr schon im Jahr 1973 mit dem 3. Platz in der Jugendwertung auf dem Feuerwehrfest in Asterode.

Weitere Erfolge erzielte die Jugendfeuerwehr in 1977 mit dem 1. Platz in Sachsenhausen und 1978 mit dem 2. Platz in Heimbach, sowie 1979 mit dem 3. Platz in Neukirchen.

Die erfolgreichste Teilnahme der Freiwilligen Feuerwehr Lischeid war im Jahre 1980 anlässlich des Bezirksfeuerwehrfestes in Schönau. Dort erzielten die Jugendgruppen den 2. und 4. Platz und die Seniorengruppe den 3. Platz. in den darauffolgenden Jahren nahm die Feuerwehr nur noch an den Bezirksfeuerwehrfesten der Großgemeinde teil, wo diese Erfolge nicht mehr erreicht wurden.

In diesem Jahr wurde ein neuer Wehrführer gewählt. Hans Sprenger wurde nach 25 Jahren ehrenvoll in den Ruhestand verabschiedet. Sein Nachfolger wurde Heinrich Viehmeier, der altersbedingt dann 1997 sein Amt an Dieter Kohlhase übergab.

Am 29.07.1977 um 15:30 Uhr kam es durch einen Brand im Gehöft Viehmeier zu einem Großeinsatz, dei dem sämtliche umliegenden Feuerwehren zum Einsatz alarmiert wurden.

Zu weiteren Brandeinsätzen kam es 1984 im Gehöft Nebe (Haingrundsmühle), 1993 im Lischeider Interessentenwald, sowie 1996 in der Dachwohnung des Dorfgemeinschaftshauses.

Im gleichen Jahr fand auch eine Großübung am ehemaligen Objekt Amrhein (Sägewerk) statt, wobei sich langsam wieder eine aktive Seniorengruppe herauskristallisierte.

Im Zuge der Modernisierung und Vereinfachung der Alarmierung von den Feuerwehren wurden auch wir im Jahre 1995 mit einem Funkgerät ausgerüstet, welches sich als Festeinbau im Fahrzeug befindet. Zugleich wurde die Sirene dementsprechend umgebaut, so dass sie von der Leitstelle Homberg/Efze per Funk ausgelöst werden kann.

Der Übungsbetrieb wurde in den folgenden Jahren verstärkt, um dann 1999 erstmals mit einer neuen Seniorengruppe am Bezirksfeuerwehrfest in Gilserberg teilzunehmen. Bei den Wettkämpfen konnte die Gruppe den 2. Platz im Bereich der Hochlandwehren erringen

Für die Zukunft ist der Ausbau der alten Schulscheune als neues Feuerwehrgerätehaus vorgesehen. Dadurch ist der Feuerwehrstützpunkt dann auch zentraler im Ort, neben dem Dorfgemeinschaftshaus, gelegen. Der Aufenthaltsraum für Einsatzbesprechungen und Schulungen der Feuerwehr befindet sich im Altbau des DGH.