Gerwigshain

Seit 1949 werden am Waldrand im ... umfangreiche Kulturarbeiten vorgenommen. Der Fiskus übereignete nach dem Abholzen eines breiten Birkenbestandes dieses Land an die Lischeider Kleinbauern. Ein Sprengmeister erscheint und wochenlang „bummst“ es hinter dem Kohlgehege. Es entsteht ein neuer bezeichnender Flurname: Rodeland. – Rottland. Der gewonnene Boden ist ausgezeichnet und lohnt den weiten Weg dorthin an der Spich vorüber, über den Lohberg, durch das Kohlgehege zum Rottland. Die kleinen Landwirte erwarben etwas 2 Morgen. Auffallend ist, wie jetzt 1954 die Stalle und Scheunen zu klein sind, wie überall angebaut werden muß. Von alten Leuten höre ich, dass dort hinten ein Dorf gelegen habe. Ich vertiefe mich in das Buch: Die Grafschaft Ziegenhain von Fritz Adolf Braner. Ja, ich finde bestätigt, was sich in mündlicher Überlieferung erhalten hat. Das Dorf Gerwigshain hat es tatsächlich gegeben, es lag im ??? von Lischeid. Heute rauschen dort die alten Buchen, man erkennt die eigenartige Wegführung, Terrassenanlagen, hier und dort einen Holzapfelbaum. In dem genannten Buch lese ich:

 "1245 trägt Gerlach von Allendorf sein Drittel des Dorfes Gerwigshain dem Erzbischof von Mainz Als Ersatz für den Zehnten in Kleinrode auf. Am 10.03.1294 wird das Amt Neustadt an Mainz veräußert un am 28.10. des selben Jahres vertauschen die Grafen von Ziegenhain Gerwigshain gegen hainaische Orte."